Gemütliche Lounge-Atmosphäre irgendwo in Heidelberg. Auf dem Tisch stehen Kaffeetassen und Kuchen. Zwei Frauen unterhalten sich, lachen zwischendrin immer wieder. Was erst mal nach einem Gespräch unter Freundinnen aussieht, kann tatsächlich einen Einfluss darauf haben, ob ein bislang analoger, persönlicher Service einer Bank künftig nur noch digital verfügbar sein wird – oder ob die Verpackung eines Luxusparfums am Ende doch pink anstatt schwarz wird. Bei dem skizzierten Setting handelt es sich dann auch nicht um einen Kaffeeplausch, sondern um ein Konsumenteninterview.
Für Marktforschungsinstitute wie die GIM gehören Interviews in unterschiedlichsten Formen zum methodischen Standard-Repertoire (neben Gruppendiskussionen und vielen vielen anderen) – und sind meistens Teil eines multimethodischen Studien- bzw. Projektdesigns. Ziel solcher Studien ist es, die Forschungsfragen unserer Auftraggeber zu beantworten. Denn Unternehmen egal welcher Branche wollen, dass ihre Produkte die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer KundInnen bestmöglich adressieren. In Studien (ergo: auch Interviews) wird dazu ehrliches und konstruktives Feedback zu diesen Angeboten eingeholt. Wie man teilnehmen kann? So:
Jeder kann sich einbringen
Maria* ist 32 und das erste Mal Teilnehmerin einer Marktforschungs-Studie. Ihr Gespräch mit der GIM-Interviewerin dauert insgesamt etwa eine halbe Stunde, dabei wurde viel gelacht. Das Thema: Marias Ansprüche an den Service von Händlern, bzw. Betreibern größerer Stores im Outddorbereich. Maria schildert im Gespräch eigene Erfahrungen, beschreibt ihre Idealvorstellungen und Wünsche als Kundin. Sie gibt ihre Meinung weiter an die Interviewerin (und damit indirekt an den Auftraggeber der Studie). Am Ende erhält sie dafür eine Aufwandsentschädigung. Ihr Eindruck nach dem Interview: „Es war sehr angenehm hier. Ich finde es gut, dass nach meiner Meinung als Kundin gefragt wird.“
Was denkt die Interviewerin?
„Mir machen die Interviews Spaß“, erklärt die Interviewerin Sarah*. Sie ist eine junge Frau, aufgeschlossen, empathisch. „Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten, uns interessiert die Meinung der Teilnehmenden“, erklärt sie. Also müsse niemand Angst vor Fangfragen oder unangenehmen Situationen haben. Die Fragen seien kein Kreuzverhör, sondern ehrliches Interesse. „Hier sitzt jemand, der Freude daran hat“.
Dabei sind klassische Einzel- oder Gruppeninterviews nicht die einzige Möglichkeit, wie TeilnehmerInnen ihr Feedback äußern können. Je nach Fragestellung präsentieren Unternehmen einem Test-Publikum noch nicht gelaunchte Produkte und bitten um Feedback. Von neuer Schokolade über Werkzeug, Autos und vieles mehr ist alles dabei. Außerdem gibt es auch Onlinestudien per App oder Interviews am Point of Sale, also direkt da, wo verkauft wird. Manche Interviews werden aber auch zu Hause bei den KonsumentInnen oder am Arbeitsplatz durchgeführt. Wo, welche und wie Daten erhoben werden, bestimmen die Unternehmen im Voraus.
Wie wird man TeilnehmerIn?
Alle Volljährigen können sich bei der GIM als Teilnehmende registrieren. „Da jedes Unternehmen eine andere Fragestellung und ein anderes Zielpublikum hat, werden die Teilnehmenden für alle Kunden individuell vor-ausgewählt“, erklärt Christina Gohde, Field Managerin bei der GIM. Christina und ihre KollegInnen betreuen die Teilnehmenden und melden sich bei ihnen mit ersten Fragen, um herauszufinden, wer ein idealer Teilnehmer für die Befragung ist.
Am einfachsten können sich Interessierte über „GIM Du bist gefragt.de“ anmelden. Anhand der Daten wie Alter und Geschlecht können Christina und ihre KollegInnen die Vor-Auswahl für alle Fragestellungen treffen. Selbstverständlich wird niemand gezwungen, an Gesprächen teilzunehmen. Sämtliche Beteiligungen sind freiwillig.
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* wir haben die Namen der Beteiligten geändert.