Thailand – das steht für Traumstrände unter Kokospalmen, Tauchparadiese, Full-Moon Parties, Aussteigertum, alternative Lebensentwürfe – und leider auch Sextourismus. Thailand – damit verbinden wir das ehemalige Siam, eine reiche kulturelle Historie, faszinierende und atemberaubende Architektur, traditionsreiches Kunsthandwerk und gelebten Buddhismus, der in seiner Offenheit auch andere Religionen, Rituale, Geister und Götter duldet. Thailand – das ist für viele auch einfach nur Bangkok, als Zwischenstopp für Geschäftsreisen in den asiatischen Raum und zudem eine der meistbesuchten Städte der Welt. Unser Kollege und freier Mitarbeiter Marlon Meierhöfer hat kürzlich die pulsierende Metropole und ihr Umland besucht. Lest hier den ersten Teil seines Reiseberichts.
Die Temperaturen in Deutschland sinken, der Himmel ist grau und trübe und das Bedürfnis nach Licht und Sonne ist groß. Es ist unsere zweite Reise nach Thailand – und diesmal tatsächlich auch Urlaub! Im vergangenen Jahr waren wir auch schon dort: Meine Lebensgefährtin arbeitete damals als Tierärztin ehrenamtlich für die Organisation „Rescue Paws“, eine NGO, die sich um Hunde und Katzen von der Straße kümmert. Als „non-skilled-assistant“ nahm ich mich dem leiblichen Wohl des Teams und dem Spielbedürfnis der Welpen an 🙂
Wir konnten also schon einige Erfahrungen im Umgang mit Land und Leuten, den örtlichen Gepflogenheiten sowie der thailändischen Küche sammeln und waren daher diesmal deutlich besser vorbereitet: Die Reiseapotheke wurde erweitert, es gab nun verlässlichen Mückenschutz und adäquateres Reisegepäck. Nach fast 11 Stunden Flugzeit standen wir ein wenig erschöpft aber sehr glücklich am Suvarnabhumi International Airport in Bangkok. Er zählt nicht nur zu den größten Flughäfen Asiens, sondern beeindruckt auch durch seine Architektur. Erster Stop für viele ausländische Touristen und Geschäftsreisende ist sicherlich einer der vielen Stände der lokalen Mobilfunkanbieter. Für wenige Baht (so heißt die thailändische Währung) kann man sich dort eine SIM-Karte mit Internetflatrate besorgen.
Natürlich kann man auch im 21. Jahrhundert noch mit Karte und Kompass durch Thailand reisen, aber mal ehrlich: Die Netzabdeckung und Verfügbarkeit des mobilen Internets in Thailand ist hervorragend! Selbst in abgelegenen Regionen kann man ziemlich genau verorten, wo man sich gerade aufhält und bei der Gelegenheit auch schnell noch einige Wörter in Thai nachschlagen.
Unsere erste Reisestation war Hua Hin, das liegt etwa 200km südlich von Bangkok an der Westseite des Golfs von Thailand. Hua Hin ist ein beliebtes, aber keineswegs überlaufenes Touristenziel und für viele Bangkok-Thais ein präferierter Rückzugsort. Auch die thailändische Königsfamilie hat dort ihre Sommerresidenz. Das Besondere: König Bhumibol Adulyadejs Liebe zum Jazz ist es zu verdanken, dass das Jazz Festival Hua Hin mittlerweile zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens der Kleinstadt gehört und jährlich tausende von Besuchern anlockt. Hua Hin eignet sich ausgezeichnet als Ausgangspunkt für Tagesausflüge in der Provinz Prachuap Khiri Khan, in der es viele prächtige Tempel, weitläufige Nationalparks und natürlich wunderschöne Strände zu bestaunen gibt.
Sollte man mutig und erfahren genug sein, so ist der Motorroller ein ausgezeichnetes Verkehrsmittel für die eigenen Entdeckungsreisen. In Thailand herrscht Linksverkehr und es gibt – zumindest in der Theorie – auch Verkehrsregeln. In der Praxis gilt jedoch: Vorfahrt hat, wer größer und schneller ist 🙂 Bereits hier beginnen die ersten Übungen in Sachen Achtsamkeit! Am thailändischen Verkehr teilzunehmen bedeutet nämlich, sich zu jeder Situation in höchster Konzentration zu befinden.
Wir sind Freunde des Slow Travel, d.h. zu keinem Zeitpunkt unseres Aufenthaltes lassen wir uns von westlicher Unruhe beeindrucken. Folgt man etwa den Ausführungen des Lonley Planet Guide, so empfiehlt dieser nahezu irrwitzige Reiserouten, die eine maximale Aufenthaltsdauer von einem Tag pro Stadt bzw. Region vorsehen. Slow Travel bedeutet für uns, zunächst einmal physisch anzukommen und sich langsam seelisch zu akklimatisieren. Eine wunderbare Möglichkeit des Ankommens bieten die vielen kleinen Straßencafés und Straßenküchen, die mit viel Liebe und herrlichen, frisch zubereiteten thailändischen Gerichten zum Verweilen einladen.
Vor allem außerhalb der Stadt, in den ländlichen Regionen der Provinz, wird man als Farang (Ausländer mit weißer Hautfarbe) sehr herzlich empfangen. Besonders wer sich um ein paar Worte in Thai bemüht, entlockt den Menschen dort ein großes Lächeln und kann sich eines vorzüglichen Services gewiss sein.
Gerade die abgelegenen Straßenküchen, die bei so manchem westlichen Europäer zunächst für Zweifel hinsichtlich Hygiene und Verträglichkeit sorgen, bereiten meist die besten Mahlzeiten zu. Merke: Wo viele Thais sich zum Essen einfinden, da lasse dich nieder.
Lest bald den zweiten Teil von Marlons Reisebericht über Thailand… Hier auf dem GIM-Radar.
Und hier noch der versprochene Link zu Marlon’s Unternehmens Website http://www.m2brothers.com