Praktikum Marktforschung: Einblicke, Perspektiven & Betreuung

15. August 2019 | Laura Singh
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ie GIM bietet das Praktikum Marktforschung schon seit einiger Zeit an und stellt regelmäßig Praktikant:innen im Bereich der qualitativen oder quantitativen Marktforschung ein. Studierende haben so die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und den Arbeitsalltag der Studienleiter:innen kennen zu lernen.

Um euch einen Einblick in die Tätigkeit und Betreuung unserer Praktikant:innen zu geben, beleuchten wir dieses Thema diese Woche aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Felicia (derzeit Praktikantin in Heidelberg) berichtet von ihrem Arbeitsalltag, Simon (ehemaliger Praktikant und jetzt Studienleiter) zeigt Perspektiven nach dem Praktikum auf und unsere Praktikumsbetreuende erläutern, wie sie die Praktikant:innen begleiten.

Das Praktikum bei der GIM: Der Arbeitsalltag

Felicia Teske ist aktuell Praktikantin bei der GIM Heidelberg im Bereich der Qualitativen Marktforschung. Sie studiert im Master Psychologie mit Schwerpunkt Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Interview berichtet sie von ihrem Arbeitsalltag und ihren Erfahrungen bei der GIM.

Hallo Felicia, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst ein paar Fragen zu beantworten. Du bist Praktikantin im Bereich Qual – was sind denn deine Aufgaben?

Das ist schwierig kurz und knackig zu formulieren: Bei einem Praktikum bei der GIM ist man jeweils für ca. 2 Wochen in einem Branchenteam, bevor man dieses wechselt. Dadurch lernt man nicht nur verschiedene Branchen und Mitarbeiter kennen, sondern auch unterschiedlichste Aufgaben, die in der qualitativen Marktforschung anfallen. Die genauen Aufgaben hängen dann vor allem davon ab, an welchem Punkt im Forschungsprozess das Projekt, in dem man gerade arbeitet, steht:

  • Vor der Datenerhebung sind Aufgaben zum Beispiel das Gegenlesen, Übersetzen oder Erstellen von Materialien für Interviews
  • Während der Datenerhebung darf man Interviews beobachten und protokollieren
  • Mögliche Aufgaben nach der Datenerhebung sind die Transkription von Interviews, die (Vor-)auswertung von Interviews und das Mitarbeiten bei der Berichterstellung.
Aktuell der Arbeitsplatz von Felicia: Der Hauptsitz der GIM in Heidelberg
Kannst du kurz beschreiben, wie ein typischer Arbeitstag bei dir aussieht?

Wenn man neu in ein Projekt kommt, erhält man ein kurzes Briefing: Worum geht es in dem Projekt, was ist schon passiert, was steht noch an und welche Hintergrund-Infos sind wichtig? Im Anschluss werden die Aufgaben besprochen. Hat man eine Aufgabe bearbeitet, holt man sich Feedback ein und bespricht wiederum,
wie es als nächstes weitergeht. Manche Aufgaben sind in ein paar Stunden erledigt, an anderen sitzt man einige Tage.

Entsprechend besteht ein typischer Tag hauptsächlich aus Arbeit am Laptop mit kurzen Besprechungen zwischendrin, die, je nachdem, ob der Ansprechpartner in Heidelberg ist oder nicht, persönlich, per Skype bzw. Telefon oder E-Mail ablaufen. Mittags macht man natürlich Mittagspause 🙂

Die Arbeitszeiten richten sich eigentlich nach denen eines klassischen Bürojobs und man hat hier auch eine gewisse Flexibilität. Wenn Interviews anstehen, kann es abends auch mal etwas später werden. Da das meiner Meinung nach aber die spannendsten Tage sind, nimmt man das dann gern in Kauf. 🙂

Wie bist du eigentlich auf die GIM aufmerksam geworden?

Wir erhalten monatlich einen Praxisnewsletter von unserer Fakultät an der Uni. Dort war eine Werkstudentenstelle der GIM gelistet. Da ich ein Praktikum im Bereich Marktforschung gesucht habe, hat mich das dazu gebracht, mal auf der Website zu schauen, ob die GIM auch Praktika anbietet.

Warum hat dich ein Praktikum in der Marktforschung interessiert? Welche Schnittmengen gibt es mit deinem Studium?

Mein Interesse an einem Praktikum in der Marktforschung ist durch eine Vorlesung in Konsumentenpsychologie entstanden, die mir gezeigt hat, wie vielfältig der Bereich ist. Da dort der Fokus natürlich eher auf Theorien und deren Ableitungen lag, wollte ich gerne wissen, wie Marktforschung in der Praxis aussieht.

Das Psychologiestudium an der Universität Mannheim ist sehr quantitativ ausgelegt. Somit ist die Schnittmenge mit der qualitativen Marktforschung, gerade im methodischen Bereich, eher gering. Da ich aber Lust drauf hatte neue Methoden kennen zu lernen, bin ich sehr dankbar, dass die GIM mir dennoch die Möglichkeit gegeben hat, ein Praktikum in der qualitativen Marktforschung zu machen.

Wie lief dein Bewerbungsgespräch ab?

In meinem Bewerbungsgespräch traf ich auf die beiden Praktikumsbetreuerinnen. In gemütlicher Atmosphäre ging es neben Fragen zu meinem Werdegang und Kompetenzen auch um mein inhaltliches Wissen zur qualitativen Marktforschung.

Felicia macht aktuell ein Praktikum bei der GIM. Simon hat vor 2 Jahren bei der GIM als Praktikant angefangen und ist inzwischen Studienleiter.
Wie verlief deine Einarbeitung? Hast du einen festen Ansprechpartner?

Die beiden Praktikumsbetreuerinnen sind auch nach dem Bewerbungsgespräch weiterhin feste Ansprechpartnerinnen. Sie geben zu Beginn eine Sicherheitsschulung, zeigen einem die Räumlichkeiten und stehen bei Fragen zur Verfügung. Außerdem begleiten sie einen zu Beginn einmal durch alle Büros. Das fand ich sehr nett, da man dadurch direkt ein paar Gesichter kennenlernt.

Zum Schluss die Frage: Was war bisher am spannendsten? 

In meiner Zeit bei der GIM konnte ich Einblicke in Projekte aus verschiedenen Branchen sammeln. Spannend fand ich dabei, dass man sich oft in Themen einarbeitet, mit denen man sonst im Alltag niemals in Kontakt gekommen wäre.

Besonders interessant waren auch Studien, bei denen Interviews in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden. Und, dass man ein Gefühl dafür bekommt, welche Fragestellungen sich besser mit qualitativen und welche mit quantitativen Forschungsmethoden beantworten lassen.

Nach dem Praktikum: Ausblicke und Perspektiven

Simon Schneebiegl hat 2017 ein Praktikum bei der GIM im Bereich der quantitativen Marktforschung gemacht, war danach ein halbes Jahr Werkstudent und ist inzwischen als Studienleiter, bzw. Research Manager fest angestellt. Simon ist 28 Jahre alt und hat in Heidelberg Soziologie mit Schwerpunkt quantitative Methoden und politische Soziologie studiert.

Hi Simon, vielen Dank, dass du uns heute von den Perspektiven nach einem Praktikum berichtest. Vorab kurz zu deiner Praktikumszeit: Wie hat es dir damals gefallen?

Beim Praktikum in der GIM hat mir sehr gut gefallen, dass es mir möglich war, einen tieferen Einblick in das daily business der Marktforschung zu erlangen und dabei mit den unterschiedlichsten Methoden, Branchen und Studien in Berührung zu kommen. Auch den kollegialen und freundlichen Umgang untereinander habe ich sehr geschätzt. Hierdurch war es ein Leichtes, mich in der GIM einzuleben und zu integrieren.

Anders als Felicia warst du damals im Bereich der quantitativen Marktforschung. Was waren deine Aufgaben?

Zu meinen Tätigkeiten zählten unter anderem die Vorbereitung der Datenerhebung, also die Kontrolle von Fragebögen, deren Filterführung und Programmierung. Aber auch die grafische Aufbereitung und Darstellung der Ergebnisse machten einen wesentlichen Teil meiner Arbeit aus.

Wie haben sich deine Aufgaben als Werkstudent verändert? Was war der Unterschied zum Praktikum?

In meiner Zeit als Werkstudent war es von Vorteil, dass ich auf eine gewisse Arbeitsroutine und Kenntnisse aus dem Praktikum zurückgreifen konnte, sodass ich tendenziell stärker eigenverantwortlich arbeiten konnte. Zudem habe ich mich im Rahmen meiner Werkstudierendentätigkeit die Projektleiter vermehrt bei der Datenanalyse mit SPSS unterstützt. Auch habe ich mich mit der Codierung und Auswertung offener Fragen beschäftigt.

Und wie sieht dein Arbeitsalltag aktuell aus?

Mittlerweile bin ich der GIM als Studienleiter tätig und führe eigenverantwortlich Marktforschungsprojekte durch, welche ich in allen Phasen begleite. Vom Angebot an den Kunden, in welchem unter anderem die methodische und analytische Vorgehensweise geschildert wird, über die Planung und Durchführung bis hin zur Auswertung, Berichterstellung und Ergebnispräsentation.

Im Unterschied zum Praktikum und zur Werkstudierendentätigkeit bin ich nun vermehrt konzeptionell tätig, habe einen größeren Gestaltungsspielraum und bin im stetigen Austausch mit den Kunden, für die ich die jeweiligen Projekte durchführe. Insgesamt ergibt sich somit ein sehr spannender und abwechslungsreicher Arbeitsalltag, in dem man mit den unterschiedlichsten Themen, Marken und Kunden zu tun hat.

Die Betreuung der Praktikant:innen

Die GIM Praktikumsbetreuende kommen aus der Studienleitung. Für den qualitativen und den quantitativen Bereich sowie für die einzelnen Standorte gibt es jeweils gesonderte Praktikumsbetreuende. Sie berichten im Interview, was genau „Praktikumsbetreuende“ bei der GIM bedeutet.

Die GIM Praktikumsbetreuende in Heidelberg, Berlin und Nürnberg.
Was ist Eure Aufgabe als Praktikumsbetreuende?

Als Praktikumsbetreuende sind wir erste und vor allem informelle Ansprechpartner:innen für die Praktikant:innen. Wir versuchen, ihnen den Einstieg in die GIM zu erleichtern und während des gesamten Praktikums unterstützend zur Seite zu stehen.

Teils gehört zu den Aufgaben auch das Bewerbungsmanagement, z.B. Bewerbungen sichten, Bewerbungsgespräche führen, Stellenanzeigen schalten etc. Und wir sind teils auch Ansprechpartner:innen, wenn es um Aufgabenverteilung, Urlaubsplanung etc. geht.

Wie muss man sich die Betreuung konkret vorstellen?

Es gibt je nach Standort verschiedene Praktikumsbetreuende für die Bereiche Qual und Quant. Die Betreuung umfasst konkret die Einweisung in die GIM am ersten Tag, sowie das Abschlussgespräch am Ende des Praktikums. Die inhaltliche Einweisung in die einzelnen Projekte übernehmen dann die jeweiligen Studienleiter:innen des Projekts.

Selbstverständlich haben wir als Praktikumsbetreuende jederzeit ein offenes Ohr für inhaltliche Fragen und Anliegen der Praktikant:innen. Zwischendurch haken wir auch mal nach, wie es ihnen geht und ob das Praktikum nach ihren Vorstellungen abläuft, sodass wir im Falle rechtzeitig eingreifen könnten, und nicht erst wenn das Praktikum vorbei ist.

Wie läuft die Zuordnung der Praktikant:innen ab?

Die Zuordnung der Praktikant:innen wird zentral organisiert. Die zuständigen Betreuer:innen behalten den Überblick darüber, welche Projekte bzw. Studienleitungen die Praktikant:innen unterstützen können. In der GIM sind Praktikant:innen immer einem kompletten Bereich zugeordnet, d.h. hierunter fallen verschiedene Branchen. Bei der Zuordnung wird darauf geachtet, dass sie in verschiedene Branchen eintauchen und dadurch auch verschiedene Studienleitungen und Projektteams unterstützen.

Wir möchten, dass die Marktforschung nicht nur für uns, sondern auch für die Praktikant:innen spannend und abwechslungsreich ist! Das bedeutet für den qualitativen Bereich zum Beispiel, dass alle bei der Datenerhebung dabei sind, also Einzelinterviews bzw. Gruppendiskussionen live miterleben können.

Natürlich kommt es auch vor, dass Aufgaben recht kurzfristig einmal neu zugeordnet werden, das bringt unsere Branche so mit sich. Praktikant:innen werden dadurch sehr gut in Teamwork, Flexibilität und Zeitmanagement geschult. 🙂

Ihr führt auch die Bewerbungsgespräche – auf was kommt es dabei an? Habt ihr konkrete Tipps?

Beim Bewerbungsgespräch achten wir am meisten darauf, ob die Praktikant:innen Interesse an der quantitativen bzw. qualitativen Marktforschung mitbringt, denn nichts ist schöner als mit Freude bei der Arbeit zu sein!

Selbstverständlich ist es für uns auch spannend, ob die Praktikant:innen bereits erste Erfahrungen mit der Marktforschung gemacht hat, dies ist allerdings keine notwendige Voraussetzung. Uns ist wichtig, dass sie während des Gesprächs erfahren, wie das Praktikum in der GIM aussieht und ob dieses zu den eigenen Vorstellungen und Wünschen passt – denn das Gespräch ist ein gegenseitiges Beschnuppern! Unser Tipp lautet daher vor allem: einfach man selbst sein und sich darüber im Klaren sein, warum man sich für die qualitative Marktforschung beworben hat.

Die Eckdaten zum Praktikum

Man bewirbt sich immer entweder für den qualitativen oder den quantitativen Bereich. Es gibt drei Möglichkeiten ein Praktikum bei der GIM zu absolvieren:

  • Ein Pflichtpraktikum während dem Studium (hier ist der Zeitraum durch die Studienordnung festgelegt)
  • Ein freiwilliges Praktikum (eine Einschreibung ist Voraussetzung, max. 3 Monate)
  • Ein Orientierungspraktikum (vor dem Studium, bis zu 3 Monate)

Ihr habt Interesse euch für ein Praktikum zu bewerben? Über die Karriere-Seite auf unserer Homepage gelangt ihr zu unserem Ausschreibungen.

Auch interessant: Ein Artikel über das GIM Onboarding Programm von Patricia Blau (hier nachlesen).

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