Mal Hand auf’s Herz: Wie oft habt Ihr im Supermarkt oder bei der samstäglichen Tour durch Baumärkte schonmal das Smartphone aus der Hosentasche gezogen und den QR-Code auf einer Verpackung gescannt, um Euch über ein Produkt schlau zu machen? Ich genau einmal in meiner bisherigen Shopper-Karriere. Das Ergebnis: Der Code auf dem Etikett der Weinflasche leitete auf eine Website weiter, die nicht lud – kein Netz im Supermarkt.
Meine Sache ist es (noch?) nicht, muss ich ehrlich gestehen. Aber muss ich mich deshalb wie ein “Shopper 1.0” fühlen, der den Sprung auf den Zug in die Einkaufszukunft verpennt hat? Eher wie ein Durchschnitts-Konsument, denn offenbar bin ich nicht alleine mit meiner punktuellen digitalen Muffeligkeit vorm Einkaufsregal. Das jedenfalls haben unsere Kollegen der Shopper- und POS-Forschung (das steht für “Point of Sale”) herausgefunden.
Das Team um meinen Kollegen Stephan Telschow, Leiter der GIM POS-Forschung, hat eine ziemlich interessante Studie durchgeführt, bei der es darum ging herauszufinden, inwieweit digitale Einkaufshelfer heute beim Einkaufen akzeptiert und genutzt sind. Dazu gehören zum Beispiel Preisvergleiche über das Smartphone oder das erwähnte Einscannen von QR-Codes, aber auch die persönliche Einkaufsliste auf dem Handy.
Wichtigstes Ergebnis der Studie: Die ganz überwiegende Mehrheit der Verbraucher greift heute noch nicht auf solche digitalen “Tools” zurück – auch nicht die, die es theoretisch könnten. Zentraler Grund für die noch herrschende Verweigerungshaltung: Den meisten fehlt schlicht und ergreifend der konkrete Zusatznutzen, den die Features gegenüber analogen Hilfsmitteln haben sollten. Offensichtlich bekommen viele Konsumenten heute ihren Einkauf noch ganz gut geregelt, ohne dauernd auf iPhone, Galaxy oder andere Gadgets zu starren.
Mein Kollege Frieder Dziobek aus unserer POS-Forschung ordnet das mal kurz für Euch ein:
Viele Konsumenten haben da also noch etwas Beißhemmung oder sehen es einfach nicht ein, warum Einkaufen im Markt heute auch schon digital sein muss, wenn man doch schon online shoppen kann. Sie vertrauen also noch immer stark auf bewährte “analoge” Informations- und Beratungsquellen. Da spielt das Ladenpersonal noch eine Rolle oder auch der gute alte Handzettel.
Die Betonung liegt hier auf “noch” – denn ganz sicher werden die digitalen Helfer mittelfristig vor allem jüngere Konsumenten stärker beim Einkauf am POS unterstützen als heute. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie es stärker wollen und zulassen als heutige “Shopper-Generationen”. Aber auch, weil die Tools mit Sicherheit noch mehr auf die echten Bedürfnisse der Verbraucher eingehen werden. Ansonsten werden sie es weiterhin schwer haben…Wir bleiben gespannt.
[…] für unsere Kunden zu erforschen) gibt es zuhauf. Online goes offline ist so ein Trend, digitale Shopping-Helfer ein anderer oder […]
[…] Keine Lust auf digitale Shopping-Helfer […]