Noki Smart Lock: Europäische Version des Smartphone-Türöffners

Smarte Türschlösser, die sich per Smartphone steuern lassen, werden schon seit Längerem angeboten. Jedoch sind die bislang entwickelten Systeme in der Regel für standardisierte amerikanische Türschlösser konzipiert und somit für den deutschen Markt meist nicht brauchbar. Im Gegensatz zu den USA befindet sich der Trend der Smartlocks hierzulande noch in seinen Anfängen. Das österreichische Start-Up Noki Home Solutions will mit seinem Kickstarter Projekt Noki (angelehnt an „no key“) die smarten Türschlösser nun auch in Europa etablieren. Das System wurde speziell für europäische handelsübliche Schließzylinder entwickelt.

Wer kennt das nicht: Bis unters Kinn gestapelte Einkaufstüten – Wo war nochmal der Schlüssel? Erst mal alles abstellen und in den unendlichen tiefen der Taschen kramen. Oder: Der Besuch hat sich fürs Wochenende angekündigt, doch man wird aufgehalten und vertröstet seine Gäste, sich in irgendeinem Café aufzuhalten. Solchen Szenarien wollen Smart Locks wie Noki ein Ende machen.

Explosion
Die kleine schwarze Noki-Box wird auf den Zylinder inkl. gestecktem Schloss montiert. Bohrungen sind dafür keine nötig. Bildquelle: Noki Home Solutions.

Funktionieren soll das ganze so: Im Innenbereich der Eingangstür wird die Noki-Box mit insgesamt drei Schrauben auf dem Zylinder des Türschlosses inkl. gestecktem Schlüssel montiert. Bei dem Signal, die Türe zu öffnen bzw. zu schließen, dreht ein in der Box integrierter Motor den Schlüssel entsprechend um. Der Außenbereich der Tür bleibt unverändert, d. h. bei Bedarf kann das Schloss mit einem Schlüssel ganz normal weiter bedient werden (vorausgesetzt das Schloss ist beidseitig schließbar).

Im Gegensatz zu anderen Smartlocks sind beim Noki also keine Bohr- oder Umbaumaßnehmen an der Tür notwendig. Das macht das Produkt ebenfalls für Mieter interessant, da es, wieder vollständig abmontiert, keine Spuren hinterlässt. Insgesamt soll das Anbringen nicht mehr als fünf Minuten dauern und auch für handwerklich Unerfahrene umsetzbar sein.

Ist die Noki-Box einmal installiert, kann man das Türschloss mit der iOS sowie Android kompatiblen Smartphone App auf unterschiedliche Weise steuern: Dank einer Annäherungsfunktion erkennt Noki mittels Bluetooth, wenn sich der Smartphone-Besitzer in Reichweite der Tür befindet und öffnet das Schloss automatisch bzw. schließt es, wenn man diesen Bereich wieder verlässt. Das Noki lässt sich auch anhand einer Wifi-Bridge mit dem Internet verbinden. Diese Funktion ermöglicht eine Steuerung der Tür außerhalb der Bluetooth-Reichweite. So kann man zum Beispiel ohne selbst anwesend zu sein, an andere Personen, die die App nutzen, Zutrittsberechtigungen vergeben.

Was die Sicherheitsaspekte anbelangt, so will der Hersteller verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stellen: Anhand der App lässt sich jederzeit einsehen, ob das Schloss grade offen oder verschlossen ist. Zudem wird ein Protokoll angelegt, das auflistet, wann wer die Tür ent- oder zugesperrt hat. Weiterhin sollen verlorene Smartphones problemlos deaktiviert werden können. Laut Hersteller verwendet die Noki-Software eine end-to-end-Verschlüsselung, die im Bankensektor üblich ist. Noch vor der Markteinführung im Dezember diesen Jahres, will das Start-Up die Sicherheit des Schlosses zertifizieren lassen.

Das Kickstarter Projekt läuft noch bis zum 26. Juni 2015.

 

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