Für die Vereinten Nationen sind sie die Lösung künftiger Hungersnöte, unsereins schüttelt sich bei dem Gedanken daran,
sie zu essen: Insekten! Seit einigen Jahren werden sie in der Öffentlichkeit vermehrt als nachhaltige Nahrungsquelle der Zukunft diskutiert. Die stets genannten Benefits dabei: Sie sollen ökologischer, ethischer und billiger sein als beispielsweise Fleisch.
In der Schweiz können Konsumenten seit Anfang Mai dieses Jahres ganz offiziell beispielsweise einen Insektenburger im Handel erstehen und anschließend mit Wonne verdrücken. Ob und in welchen Mengen sie das tatsächlich tun (werden), steht zwar derzeit noch ein wenig in den Sternen. Allein: Sie können es eben ab sofort ausprobieren, wenn sie es möchten. Ganz so, wie es Tropenbewohner oder auch Menschen in Asien seit jeher tun. Das ist ziemlich cool und reizvoll. Und nebenbei aus politischer Sicht ein echter Quantensprung im Europäischen Vergleich!
Unsere Kollegin von GIM Suisse, Senior Research Managerin Dr. Mirjam Hauser, ist ausgewiesene Food-Expertin. Das Thema ist für sie also (sorry für den Kalauer) im wahrsten Sinne ein “gefundenes Fressen”. Und ebendas das hat sie kürzlich eindrücklich unter Beweis gestellt: Im Schweizer Rundfunk nahm sie gemeinsam mit dem Sozialanthropologen Heinzpeter Znoj von der Uni Bern an einer hochspannenden Diskussion teil – Motto der Talkrunde: “Von der Plage zur Delikatesse – Insekten essen?” Moderiert hatte das ganze die Journalistin Anna Fierz von der Kulturredaktion des SRF2.
Die Runde diskutierte unter anderem darüber, wieso es für sehr viele Menschen in unserem Kulturkreis noch immer überwiegend ein No Go ist, Insekten zu essen (obwohl die meisten eigentlich ganz lecker nach Nuss schmecken 🙂 ) und beleuchtete neben vielem anderen auch Veränderungen von Esskulturen im historischen Überblick, um schließlich zu prognostizieren, wie wir künftig essen werden.
Das Thema (Insekten) Essen mal aus gesellschaftlicher und evolutionsgeschichtlicher Sicht betrachtet – spannend!
Reinhören in die Runde wird dringend empfohlen.
Hier geht es zum Beitrag, den Ihr Euch direkt anhören oder auch als mp 3-file runterladen könnt. Die Diskussion startet ca. ab Minute zehn.
Wenn Ihr das Thema Food (Forschung) generell interessant findet, nehmt jederzeit Kontakt mit Mirjam auf – es gibt fast nichts, was sie zu dem Tema nicht weiß 🙂