„Chok-chok“: das bezeichnet in Südkorea ein neues Schönheitsideal. Sogar koreanische Männer greifen für den Chok-chok-Look immer häufiger zu Make-Up und den verschiedensten Pflegeprodukten. Wer es ernst nimmt, wendet in einem sehr aufwendigen, mehrstufigen Beauty-Ritual verschiedene Kosmetikprodukte nacheinander an. Das Ergebnis soll die sogenannte “Trend Glass Skin” sein – also ein möglichst makelloser und schimmernder Teint.
Kosmetik aus Korea liegt seit einiger Zeit im Trend: auch international sind die „K-Beauty“-Produktinnovation sehr beliebt. Typisch für K-Beauty ist das sogenannte Layering. Für einen perfekten Teint werden hierbei bis zu zehn Produkte übereinander verwendet. So werden nach verschiedenen Reinigungsprozessen Peelings, Sheet Masks und Cremes aufgetragen. Dabei muss die Abfolge der Produkte genauestens eingehalten werden. Nicht ohne Grund spricht man in Korea beim Layering auch von einem Beauty-Ritual.
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Packaging koreanischer Beauty-Produkte: Emojis und bunte Farben statt schlichtem Design
Koreanische Kosmetikprodukte sind meist auf pflanzlicher Basis hergestellt. Zudem fallen einige Produkte durch ungewöhnliche Inhaltsstoffe auf. So wird Schneckenschleim von Marken wie Snail White als kosmetischer Aufheller angepriesen. Virale Aufmerksamkeit erhält der K-Beauty Trend vor allem durch die charakteristischen Gesichtsmasken. Diese werden häufig auch von prominenten Trägern auf Instagram gepostet. Ebenso sind die Produktverpackungen ein beliebtes Fotomotiv: Anders als hierzulande fällt das Packaging von Beauty-Produkten in Korea durch grelle Farben, Emojis und kreative Verpackungen auf.
Ähnliche Beauty-Trends sind auch in anderen asiatischen Ländern auf dem Vormarsch. GIM Research Director Tanja Herbst hat bereits zu japanischen Kosmetikprodukten und -ritualen geforscht und erklärt: „Während in Korea ein „taufrischer“ Look der Haut angestrebt wird, ist das japanische Ideal eine weiche „Mochi Hada“ (Haut wie ein „Reisküchlein“). Um dies zu erreichen, werden in einer Art Pflegeritual verschiedene Produkte in einer festgelegten Reihenfolge verwendet. Besonders wichtig ist eine gründliche, zweifache Hautreinigung zu Beginn. Weiterhin kommen Lotions, Conditioners, Seren und Feuchtigkeitsprodukte (auch in wässriger Konsistenz) zum Einsatz. Um die Haut erwünscht blass und makellos zu erhalten, ist die Verwendung eines Sonnenschutz-Produktes zum Abschluss unerlässlich.“
Zwar hat der K-Beauty Trend anfangs insbesondere Frauen angesprochen – inzwischen boomt aber auch der Markt für Männerkosmetik in Südkorea. Und für Hersteller lohnt sich die Ansprache der männlichen Zielgruppe: Nirgendwo geben Männer so viel Geld für Kosmetik aus wie in Südkorea.
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Chok-chok: Männerkosmetik für den perfekten Teint – hier beworben von Tonymoly
In Asien begründet sich der Erfolg von Männerkosmetik sicherlich auch dadurch, dass die Verwendung dort weniger stigmatisiert wird als hierzulande. Aber: Auch in Europa wächst die Produktpalette und Verwendung von Männerkosmetik. Sogar der Onlinehändler Zalando bietet seit Kurzem Beauty-Produkte für Männer an. Vielleicht ist es also nur eine Frage der Zeit bis man(n) auch bei uns den Chok-Chok-Look trägt 🙂
Bei Fragen rund um das Thema, könnt ihr Euch gerne an GIM Research Director Tanja Herbst wenden (t.herbst@g-i-m.com).