Im Kosmos der Kontraste

Die FIBO. Weltgrößte Fitnessmesse, Hort der Gestählten und Gesunden, „place to be“ aller Trainierten, Tüchtigen und Titanen. Vorletzte Woche fand die „Fitness- und Bodybuildingmesse 2018“ in Köln statt. Jährlich zieht der spektakuläre, viertägige Event für Körper-Freaks abertausende Interessierte an. Diesmal war auch unsere Kollegin Patricia Blau dabei. Ihr kompaktes Workout könnt Ihr hier lesen 🙂 Viel Spaß dabei!


Patricia Blau auf der FIBO 

Warm-up: Sneaker, Strength & Segmentierungen
„First Impressions never lie“. Wenn an diesem Sprichwort was dran ist, lassen schon die großflächigen Plakate vor den FIBO-Hallen erahnen, was drinnen auf mich zukommt: Dynamik, Muskeln, Power, Performance, be in control, challenge your limits. Mein Blick gleitet von gestählten Poster-Körpern auf den Boden: Überall Sneaker, aber nicht einfach nur „coole“, sondern performance sneaker, klar. In ganz bunt. Kräftige, energiegeladene Farben für kräftige, energiegeladene Menschen. Die Spannung steigt, nichts wie rein. Warum ich hier bin? Neugier und Orientierung für eine Konsumenten-Segmentierung, die wir bald auflegen: Wie fit ist Deutschland?

Stretch: Boom ohne Ende
Bevor wir in die Details gehen, kurz der Rahmen für Euch: die FIBO ist ein Riesending in der Fitness-Welt. Die global größte Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit. Etwa 150.000 BesucherInnen kommen Jahr für Jahr, um Trends und Fitness-Innovationen von weit über 1.000 Ausstellern aus aller Welt anzuschauen. Und sie vor allem zu erleben. Der Event wächst mit der gesellschaftlichen Relevanz des Themas. FIBO – die Abkürzung könnte deshalb auch für „Fitness-Boom“ stehen. Und der kennt kein Ende. Es ist längst ein Milliardenmarkt. Der Event ist international. Passt: Englisch ist auch die Sprache der Body Industrie. Trends und Themen heißen etwa Group & Aqua Fitness, Functional Training, Fighting Fit oder Sports Nutrition. And many more… 🙂


“Good enough’ isn’t”  – Aussteller auf der FIBO

Pace: Schönheit jenseits der eigenen Limits
FIBO-Konsumenten sind eine anspruchsvolle Zielgruppe. Anbieter im Fitnessbereich, egal ob Coaches, Studiobetreiber oder Geräte- und Nahrungs- (sorry: Nutrition-)Hersteller müssen mit neuen, digitalen, Technologien sowie sportwissenschaftlichem und medizinischem Wissen überzeugen. Alle sind vereint im Ziel der Körperoptimierung. Die Grenzen des Natürlichen werden bis zum Limit ausgereizt, Widerstände des Körpers überwunden. Beauty heißt Schönheit jenseits des Gesichts oder des im Alltag genetisch Gegebenen. Die Message: wer sich nur genug anstrengt, kann den perfekten Körper haben. Und das Essen muss verdient werden: earn your dinner! Es muss aber auch das Richtige sein: Proteine. Aber dazu später mehr.

Spurt: Der Kosmos der Kontraste
Der Planet der Fitten und Gesunden kreist in einem Kosmos der Widersprüche. Beispiel: martialisch-metallisch versus digital-optimierend. Teils anachronistisch und eben martialisch anmutende Sportgeräte versprühen einen Hauch von Mad Max und Blade Runner. Sie sind damit einfach und trotzdem „in“. Message: du brauchst nicht viel (Simplicity, back to the roots), aber das, was Du brauchst ist stahlhart! So wie Du selbst irgendwann sein wirst. Auf der anderen Seite findet das „quantified self“ in uns eine riesige Spielwiese an Devices und Trackern, die den eigenen Körper vermessen. Digital hat dabei zwei Aspekte: persönliches Performance-Barometer und soziales Benchmarking. Sei es in Social Media oder „live“ im selben Raum bzw. in virtuellen Trainingsgruppen: es wird überwacht, verglichen, optimiert. Fitness ist mittlerweile einfach ein hochrelevantes Leistungsfeld (nicht umsonst gibt es in unserer Fitnesssegmentierung den Typen „Fit2Share“). Das ist Instant Comparison auf höchstem Niveau!


Bunt und durchtrainiert: Performance auf der FIBO

Finish: Sweat is sweeter than sugar
In der Welt von von Miha BodyTec und Powerplate sucht sich Mad Max seine Gegenwelt: hier geht es sophisticated und eher edel zu. DAS waren die Stände mit plüschigem Teppich. Ja, man optimiert und schwitzt (vermutlich…) auch, aber mit großer Convenience und technischer Effizienz. Es geht um Präzision und modernste, wissenschaftliche Hochleistungstechnik für den anspruchsvollen Körper. Und ja, da war doch noch was: die Welt des Essens. Mein liebster Slogan: Schweiß ist süßer als Zucker. Halle 10 hat sie alle vereint: Veganer, Carnivoren, Pulver-Liebhaber, Andere. Alle haben ein Ziel: PROTEIN! Natürlich kombiniert mit Low Fat und Low Carb. Aber das „dicke Ende“ kommt noch.

Relax: Mit Rolltreppe und Burger
Zeige Arm und zeige (flachen!!!) Bauch, zeige, was Du hast. Doch nicht jeder will und kann den eigenen Körper zum Gesamtkunstwerk stilisieren. „Training“, „Challenge“, „Power“, „perform better“, „go up mountains“ – irgendwann war‘s dann auch mal gut mit den Grenzenlos-Metaphern. Die FiBo war eine Veranstaltung, die den aktuellen Fitness-Trend „at its peak“ kondensiert. Jenseits des persönlichen Staunens, war es extrem beeindruckend, was hier an Material, Aufwand & Staff geboten wurde. Ein klarer Hinweis auch auf das finanzielle Potential der Branche. Vor diesem Hintergrund bin ich noch gespannter auf Ergebnisse von „So fit ist Deutschland“. Übrigens: auch auf der FiBo werden Rolltreppen genutzt! Und der Pulled Pork Burgerstand hatte mit einem echten Run zu kämpfen – auch verursacht durch die Fit Beauty Fraktion – trotz High Carb und Fat. Was für ein Kontrast zum Abschluss. Und was für ein Trost 🙂


Auch auf der FIBO: Rolletreppe und Burger 

Unsere Autorin Patricia Blau beantwortet Euch gerne Fragen zur FiBo und zu ihrer Erfahrung auf der Messe. Mehr Informationen zur FiBo findet ihr hier.

Verwandte Beiträge

Comments (1)

[…] Blogpost zum FiBo Besuch 2017 „Im Kosmos der Kontraste“ könnt ihr hier […]

Leave