Googles Project Loon: Internet vom Himmel

Allem Fortschritt zum Trotz haben weltweit über 4,3 Milliarden Menschen noch immer keinen Zugang zum Internet. Diesen Offlinern wider Willen nimmt sich Google mit einem ambitionierten Projekt an.

Der Suchmaschinengigant ist bekannt für große Visionen, die die Vorstellungskraft eines “normal” denkenden Menschen weit übersteigen. Gemäß Larry Pages Philosophie „10x“ muss alles was der Weltkonzern ins Rollen bringt, zehn Mal besser, größer und schneller sein, als alles was es bereits gibt. In diesem Sinne forscht Google auch seit einigen Jahren an einer Lösung für die Zugangsproblematik: Wetterballons. “Project Loon” soll nach Angaben des Konzerns nun kurz vor seiner kommerziellen Einführung stehen.

Wie Loon genau funktioniert erklärt Projektleiter Mike Cassidy im folgenden Video:

Die 5 Meter breiten und 12 Meter hohen Ballons nutzen die konstanten Winde in 20 km Höhe als Fortbewegungsmittel und funken Wifi-Signale an Basisstationen auf der Erde. Jeder der Ballons ist mit einem LTE Sender, Solarzellen und einem Akku für die Nacht ausgestattet und kann bis zu 100 Tagen in der Luft verweilen. Falls aber doch etwas schief gehen sollte, sorgt ein eingebauter, sich automatisch öffnender Fallschirm für eine sichere Landung. Ebenfalls optimal verläuft mittlerweile die Produktion der Flugobjekte: so lassen sich neue Ballons inzwischen innerhalb von wenigen Stunden herstellen.

Das Google-X-Forschungslabor hat sich mit Project Loon große Ziele gesteckt, nämlich nicht weniger, als alle Menschen auf der Welt bis in die entlegensten Winkel mit Internet zu versorgen. Um sich aber der Vision zu nähern, alle Informationen der Welt für jeden zu jeder Zeit zugänglich und nutzbar zu machen, muss eben in großen Dimensionen gedacht werden. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Auch Facebook ist beispielsweise stark daran interessiert, sich am Ausbau des Internets in Entwicklungs- und Schwellenländern zu beteiligen.

Wer das Rennen um die Milliarden potentieller Nutzer letztlich für sich entscheidet und damit eine weltweite Monopolstellung als Anbieter für Internetzugänge inne haben wird, wird sich noch zeigen. Google hat auf jeden Fall mal wieder die Nase ganz weit vorne.

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