GIM China am „Kicker“: Ein Interview mit Yiming Cheng & Jiahui Xu

Am Kicker GIM China
09. Januar 2020 | Laura Singh

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Diese Woche haben unsere Gäste am GIM Kicker einen langen Weg zurückgelegt: Yiming Chen und Jiahui Xu arbeiten bei der GIM China in Shanghai. Yiming und Jiahui sind seit 2016 bei der GIM und beide als Senior Research Manager tätig. Im Interview sprechen sie über die chinesische Marktforschungsbranche sowie über aktuelle Trends und Entwicklungen an unserem Standort in Shanghai.

Willkommen in Heidelberg, Yiming und Jiahui. Vielen Dank, dass ihr nach einer so langen Reise noch für eine “Kicker”-Partie zur Verfügung steht. Ich hoffe, der Jetlag ist nicht zu groß für ein Fußballspiel?

Yiming: Überhaupt nicht… Wir sind große Fußballfans. Ich bin immer zur Mitternachtszeit in China wach, um die europäische Championsleague zu verfolgen. Also ist es im Grunde genommen genauso aufregend für mich, etwas gejetlaged hier selbst eine Runde zu kickern 😉

Hochkonzentriert am Kicker mit Jiahui (links) und Yiming (rechts) – noch steht es 1:1…
Super, dann kann es ja losgehen! Könnt ihr uns ein wenig über GIM China erzählen? Wie viele Personen zählt das Büro? Was sind Eure Forschungsschwerpunkte?

Jiahui: Inzwischen sind wir ein Team von sechs ForscherInnen – so viele waren wir noch nie. Das liegt vor allem am wachsenden Geschäft in China. 2019 haben wir unseren Umsatz verdoppelt. Dieses Wachstum möchten wir auch in Zukunft fortsetzen.

Yiming: Dabei hilft uns natürlich auch die gute Beziehung zwischen der GIM und ihren Kunden in Europa. So haben wir die Möglichkeit, die Feldarbeit von globalen Projekten in China durchzuführen und somit die Qualität unserer Arbeit für chinesische Kunden zu beweisen. Gleichzeitig konnten wir 2019 sogar auch zwei Projekte aus China nach Deutschland bringen.

Was sind derzeit die wichtigsten Trendthemen in China? Gibt es bestimmte Fragen, die  Unternehmen besonders beschäftigen?

Yiming: Chinesische Unternehmen setzen seit langem auf Innovation. Gaby-Luise Wüst, CEO von Audi China, hat in ihrer jüngsten Rede beim MQ! Summit 2019 die unterschiedlichen Denkweisen von Deutschen und Chinesen in Bezug auf Innovationen verglichen. “Wenn Chinesen einer neuen Idee ausgesetzt sind, fragen sie immer: Hat das schon jemand getan? Sind wir die Ersten? Während Deutsche immer fragen: Ist es geprüft oder bewiesen?”

Die Metropole Shanghai – hier liegt unser Office im Stadtteil Changning District. Bild: istock.com/Nikada

Jiahui: Chinesische Unternehmen sind an neuen Technologien wie autonomen Fahren, 5G, NEV, Block Chain usw. interessiert und wollen diese so früh wie möglich in unterschiedlichsten Branchen einsetzen. Allein 2018 haben 15 chinesische Unternehmen 17 autonome L4-Fahrprojekte für den kommerziellen Einsatz gestartet. Das politische System in China erlaubt es dabei, relevante Infrastrukturen wie das 5G-Netz und Straßennetze für autonomes Fahren leichter aufzubauen. Außerdem wird mehr denn je in Forschung und Entwicklung investiert.

Gibt es grundlegende Unterschiede in der Art und Weise, wie Marktforschung in China und Europa durchgeführt wird? 

Yiming: Ich sehe keine grundlegenden Unterschiede in den Methoden, aber die Themen und Schwerpunkte unterscheiden sich ein wenig. Chinesische Unternehmen sind besonders an innovativen Marktforschungsmethoden interessiert, um neuartige Konzepte zu entwickeln. Beliebt sind zum Beispiel sogenannte “Design Sprints”, die sich aus der Philosophie des Design Thinking ableiten.

Jiahui: Chinesische Unternehmen freuen sich auch auf den Eintritt in weitere Überseemärkte. Das bedeutet, dass von China aus mehr globale Marktforschungsprojekte initiiert werden könnten. Es liegt im staatlichen Interesse, dass mehr Wirtschaftsbeziehungen und Partnerschaften aufgebaut werden.

Wenn ihr auf das Jahr 2019 zurückblickt – was waren die Highlights für GIM China?

Jiahui: Unser neues Büro ist definitiv ein Highlight. Im Vergleich zu normalen Geschäftsvierteln ist die Umgebung bei uns im Chagning Distrikt eher bodenständig, abwechslungsreich und sehr angenehm. Hier haben wir ein interessanteres und weniger stressiges Umfeld – wir sehen mehr Eltern mit Kindern, Gassigänger, Künstler, Trendsetter, Touristen und kaum hektische Büro-Angestellte im Eiltempo. Ebenso ist der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut und wir haben eine größere Auswahl an Restaurants zum Mittagessen, was für uns nicht unwichtig ist – in der GIM Food-Studie hat sich ja auch bestätigt, dass das Mittagessen in China wichtiger ist als in Deutschland und Europa 😉

Habt ihr denn auch schon einen Kicker im neuen Büro?

Yiming: Noch nicht, aber das sollten wir vielleicht auch bei uns einführen. Spaß macht es ja schon… 🙂

Gewonnen haben Jiahui und Yiming mit einem Punkt Vorsprung!
Auf jeden Fall! Und ihr scheint auch ein Talent für das Kickern zu haben, ich liege immerhin schon 2 Punkte zurück…
Aber zurück zum Thema: Gibt es spezielle Pläne oder Ziele für 2020?

Jiahui: Wir möchten die GIM in Deutschland, Schweiz und Frankreich weiterhin bei den globalen Projekten in China unterstützen. Darüber hinaus werden wir Beziehungen zum chinesischen Teil dieser Kunden ausbauen und verbessern. Und hoffentlich werden diese Beziehungen in China der GIM als Ganzes zugutekommen.

Yiming: Wir möchten auch unseren Bekanntheitsgrad in China erhöhen. Wir planen, auf Offline-Konferenzen und Online-Plattformen präsenter zu sein, mit mehr potenziellen Kunden zu sprechen und mehr lokale Kunden und Unternehmen zu gewinnen. Und wir werden das bestehende Team in Bezug auf persönliche Fähigkeiten und Kapazitäten erweitern. In der Zwischenzeit werden wir auch den Nachwuchs im Auge behalten und jede Chance nutzen, unsere Unternehmenskapazitäten zu verbessern.

Dabei wünschen wir euch viel Erfolg und sind gespannt! Vielen Dank für Eure Zeit, Yiming und Jiahui!

Ihr möchtet mehr über GIM China erfahren? Hier geht es zur GIM China Website. 

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English version:

GIM China at the “Kicker”: An Interview with Yiming Chen & Jiahui Xu

This week, our guests at the GIM Kicker have come a long way: Yiming Chen and Jiahui Xu are Senior Research Managers at GIM China in Shanghai. Yiming and Jiahui have been working for GIM since 2016 and are both Senior Research Managers. In the interview they talk about the Chinese market research industry as well as current trends and developments at our office in Shanghai.

Welcome to Heidelberg, Yiming and Jiahui! Thank you very much for being available for a “kicker” game after such a long journey. I hope the jetlag is not too much for a soccer game?

Yiming: Not at all… We are big soccer fans. I am always up at midnight in China to watch the European Champions League. So it is basically just as exciting for me to play a soccer game here a little bit jetlagged 😉

Great, then let’s get started! Can you tell us a bit about GIM China? How many people does the office count? What is your main research focus?

Jiahui: We now have a team of six researchers–we have never been that many before. This is mainly due to the growing business in China. In 2019 we have doubled our turnover. And we want to continue this growth in the future.

Yiming: Of course, the good relationship between GIM and its customers in Europe helps us in this. This gives us the opportunity to carry out the fieldwork of global projects in China and thus prove the quality of our work for Chinese clients. At the same time, we could even bring two projects from China to Germany in 2019.

What are currently the most important trend topics in China? Are there any specific questions that are of particular concern to companies?

Yiming: Chinese companies have been focusing on innovation for a long time. In her recent speech at the MQ! Summit 2019, Gaby-Luise Wüst, CEO of Audi China, compared the different ways in which Germans and Chinese think about innovation. “When Chinese people are exposed to a new idea, they always ask: Has anyone ever done that? Are we the first? While Germans always ask: Has it been tested or proven?”

Jiahui: Chinese companies are interested in new technologies such as autonomous driving, 5G, NEV, block chain, etc. and want to use them as early as possible in various industries. In 2018 alone, 15 Chinese companies had started 17 autonomous L4 driving projects for commercial use. The political system in China makes it easier to build relevant infrastructure such as the 5G network and road networks for autonomous driving. In addition, investment in research and development is more than ever before.

Are there fundamental differences in the way market research is conducted in China and Europe?

Yiming: I don’t see any fundamental differences in the methods, but the topics and focus are slightly different. Chinese companies are particularly interested in innovative market research methods to develop new concepts. For example, so-called “design sprints” are popular, which are derived from the philosophy of Design Thinking.

Jiahui: Chinese companies are also looking forward to entering other overseas markets. This means that more global market research projects could be initiated from China. It is in the government’s interest that more economic relations and partnerships are established.

If you look back to 2019: what were the highlights for GIM China?

Jiahui: Our new office is definitely a highlight. Compared to normal business districts, the environment here in Chagning District is rather down-to-earth, diversified and very pleasant. Here we have a more interesting and less stressful environment–we see more parents with children, dog walkers, artists, trendsetters, tourists and hardly any hectic employees with white collars in a rush. Also, the access to public transportation is very good and we have a wider choice of restaurants for lunch, which is not unimportant for us–the GIM Food study also confirmed that lunch is more important in China than in Germany and Europe 😉

Do you already have a kicker in your new office?

Yiming: Not yet, but maybe we should introduce it in our office. It is quite fun… 🙂

Absolutely! And you also seem to have a talent for table soccer, I am already 2 points behind…
But back to topic: Are there special plans or goals for 2020?

Jiahui: We would like to continue to support GIM in Germany, Switzerland and France in global projects in China. Furthermore, we will expand and improve relations with the Chinese part of these clients. And hopefully these relationships in China will benefit GIM as a whole.

Yiming: We also want to increase our level of awareness in China. We plan to be more present at offline conferences and online platforms, talk to more potential customers and attract more local customers and companies. And we will expand the existing team in terms of personal skills and capacities. In the meantime, we will also keep an eye on the next generation and take every opportunity to improve our corporate capabilities.

We wish you much success with that! Thank you very much for your time, Yiming and Jiahui!

You would like to learn more about GIM China? Click here to visit the GIM China website. 

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