Power, Proteine, Performance: Das ist die Welt der FiBo, der weltgrößten Fitnessmesse. Auch in diesem Jahr hat sich Patricia Blau (Corporate Director bei der GIM und Autorin unserer Fitness-Studie ‚Germany in Motion‘) für einen Tag unter die Fitten, die Muskulösen und Schönen gemischt. Auf den 160.000 m² der Kölner Messearena konnte sie die Trends der Branche erleben. Im Blogpost nimmt sie euch mit in die Welt der virtuellen Gymnastik, der Kälte-Kapseln, Vakuum-Maschinen und der Guilt-Free Ice-Cream.
Gymnastics: Virtuell & Interaktiv
Gymnastik hat allgemein ja eher ein angestaubtes Image, moderne Assoziationen haben wahrscheinlich die wenigsten. Nicht auf der FiBo: Hier ist Gymnastik virtuell und interaktiv. Fitnessmatten zeigen mit Lichtern an, wo man z.B. beim Yoga Füße (und Hände) platzieren soll. Matten mit Fernseh- oder Computeranschluss ermöglichen es sogar, mit den Fitness-Übungen in eine „virtual reality“ einzutauchen. Tanzkurse, Aerobic, Hürdenlauf: Der Avatar auf dem Screen folgt den Bewegungen des Trainierenden. Und der virtuelle Personal Trainer gibt Tipps und verbessert. Zuhause im Wohnzimmer den Himalaya besteigen oder am Strand Yoga machen: virtual reality macht’s möglich!
Wer (noch) mehr virtuelle Action braucht, wurde an den „Exergaming“ Ständen fündig. Hier wird die Gaming- mit der Fitnesswelt vereint. In Spielen wie „Space Shooter“ oder „Shadow Master“ müssen Spieler rennen, springen, kriechen und klettern, um Aufgaben und Levels zu bewältigen. Dabei erkennen Sensoren die Bewegungen und bringen sie auf den Screen in die virtuelle Realität. Je schneller sich ein „Exergamer“ vor dem Screen bewegt, desto schneller wird er im Spiel.
Geräte-Looks: Vintage vs. Jacht
Von knalligem Rot und Metall bis hin zu schlichtem Holzdesign: Kontraste bestimmten die Looks der Fitnessgeräte auf der FiBo. Zwei Optik-Trends sind mir besonders häufig begegnet: Vintage-Design und Jacht-Anmutung. Einerseits gab es Stände, die an Hipster-Läden erinnern und deren Produkte sich durch einen hohen Holzanteil und klassisches, braunes Retro-Leder auszeichneten. Bei anderen Geräten kamen mir Bilder von stylischen Jachten in den Sinn. Glänzende Weißflächen und helles Holz bestimmten hier das Design. Was beide vereint: Eine Tendenz zu natürlichen Materialien (Wasser, Holz und Leder) und eher dezente Farben wie Grau, Weiß und Braun.
Out of Space: Kapseln, Kälte, Anzüge
„The coolest Place on Earth“. Die vielen galaktischen Kälte-Kapseln auf der FiBo versprachen so einiges: Pain Relief in 15 Minutes, Anti-Aging Effekte, Fast Recovery usw. Drei Minuten soll man in der Kältekapsel bei -195°C ausharren, bevor sich die gesundheitlichen Versprechen erfüllen. „Cool“ waren auch punktuelle Kältebehandlungen die damit werben, Fettpolster verschwinden zu lassen.
Nicht nur Kälte-Kapseln, auch Vakuum-Maschinen sahen „out of space“ aus. Durch den Einsatz von Unterdruck versprechen sie ein effektiveres Training in einer Art Kapsel oder Ballon. Egal ob Vakuum oder EMS Anzug: das Ziel ist eine Effizienzsteigerung für sichtbare Erfolge.
Die Power-Halle: „20 g Protein, 1 gr. Sugar“
Um sichtbare Erfolge geht es auch und zu allererst hier: in der Power Halle. Laut, schwarz, testosterongeladen… Noch. Denn inzwischen erobern auch Girls und Ladies die schwarze Welt. In diesem Jahr fielen zwischen all den „Power“-Ständen auch einige rosa Inseln auf, deren Marketing ganz klar an weibliche Zielgruppen gerichtet ist. Trotz rosa Ballons ist die Message „Stronger than yesterday!“. Muskulös und sportlich ist ganz klar das neue „Skinny“.
Was die Damen mit den Herren zudem vereint, ist ein Bedürfnis nach Proteinen und Körper-Optimierung in allen Lebenslagen. Also auch beim Brunch, am Abend vor dem Fernseher oder bei einer Party mit Freunden. So kann man sich nicht mehr nur durch Riegel (jetzt teils auch mit Girlie-Glitter) und Shakes durchprobieren, sondern auch durch Protein Pancakes, Eiweiß-Fluff oder Protein-Schoko-Creme. Das Stichwort ist „Guilt Free“ Pleasure. Hauptsache viel Protein und wenig Sugar – auf andere Inhaltsstoffe wird oftmals wenig geachtet. Dennoch: auch biologische Supplements und Riegel findet man vermehrt – wenn auch im Vergleich eher vereinzelt.
Das Fazit: Fitness als Lifestyle
Fitness ist Lifestyle. Das führte uns die FiBo eindrücklich vor. Die Angebote rund um den eigentlichen Sport nehmen kontinuierlich zu. Es geht um die sichtbaren Erfolge und um den Fit-Lifestyle, den man mit anderen teilen kann. Sei es in der Gym, beim open-air Bootcamp oder virtuell in den sozialen Medien.
Unsere GIM Fitness-Studie „Germany in Motion“ bestätigt diese Beobachtung. Die Fitness-Typologie unterteilt Freizeitsportler in unterschiedliche Segmente – einer davon nennt sich der „Fit2Share“ Sportler. Diesem neue Typ Sportler geht es vielfach um das Soziale Benchmarking.
Kein Wunder also, dass es immer mehr Anbieter für Kosmetik, Haarstyling und Fashion auf die FiBo zieht. Ja, man kann sich auf der FiBo das neueste Glätteisen durch die langen Locken ziehen lassen oder auch eine neue Leggins kaufen. Aber auch klassische Lebensmittel-Markenartikler streben auf die FiBo. So bekommt man Tiefkühl-Kost ebenso wie Protein-Pudding. Jeder möchte an dem Geschäft rund um die Fitness teilhaben. Es ist und bleibt ebenso dynamisch wie die Fitness-Community selbst. In diesem Sinne schließen wir den Blog-Beitrag mit dem schönen Zitat: Schweiß ist süßer als Zucker.
Unsere Fitness-Studie „Germany in Motion” könnt ihr kostenfrei auf unserer Homepage anfordern. Wenn ihr mehr zu dem „Fit2Share“-Typen aus der Studie erfahren möchtet, empfehlen wir euch unseren Artikel auf marktforschung.de zum Thema.
Bei Fragen zur FiBo und rund um unsere Fitness-Forschung könnt ihr euch gerne an Patricia wenden: P.Blau@g-i-m.com
Den Blogpost zum FiBo Besuch 2018 “Im Kosmos der Kontraste” könnt ihr hier nachlesen.