Es gibt viele Wege in die Marktforschung, aber wohl keinen direkteren, als den einer Ausbildung im Betrieb selbst. Wer diesen Weg einschlagen möchte, kann sich hierzulande zur/m Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung, kurz „FaMS“, ausbilden lassen. Zwei “Gimmies” sind auf diesem Weg in unser Institut gekommen. Für GIM Radar berichten sie, wie man Beruf und Berufsschule unter einen Hut bekommt und welche Vor- aber auch Nachteile sich daraus ergeben können. Und sie erzählen natürlich auch ein wenig über sich selbst. Viel Spaß beim Lesen unserer FaMS-Berichte.
Im ersten Teil stellt sich Carmen Timaru vor.
Ich war sozusagen das „FaMS-Pilotprojekt der GIM“, als ich im Oktober 2011 meine Ausbildung zur Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung im qualitativen Bereich begann. Von dieser Möglichkeit habe ich gehört, als ich noch an der Uni Heidelberg Ethnologie studierte. Da ich jemand bin, der theoretisch Erlerntes gerne in die Praxis umsetzt, zögerte ich nicht lange und tauschte das Studium gegen die Ausbildung ein. Bereut habe ich es bis heute nicht.
Meine Aufgaben in der GIM
Ich bin in unserer Automotive Forschung angestellt. Sobald die GIM von einem unserer Automobilkunden mit einer so genannten Car Clinic beauftragt wird, mache ich mich zusammen mit meinen Automotive KollegInnen daran, diese Studien zu designen und zu organisieren. Das ist immer eine spannende Sache, die viel Organisationstalent und Ausdauer erfordert. Nach Wochen aufwendiger Vorbereitung werden schließlich Automobil-Prototypen (und Wettbewerber-Modelle) in einem bestimmten Setting in großen Hallen in ein oder mehreren Städten aufgebaut und von Konsumenten auf Herz und Nieren geprüft und bewertet.
Die reine Datenerhebung geht dann über 3-4 Tage oder länger und ist hoch interessant, weil Car Clinics stets einen Methodenmix erfordern: Konsumenten werden quantitativ befragt, was meist über Tablets passiert und machen dann anschließend Einzelinterviews oder Gruppendiskussionen. Das heißt, die Befragten setzen sich über mehrere Stunden intensiv mit unterschiedlichen Aspekten des zu bewertenden Autos auseinander und nehmen unterschiedliche Blickwinkel ein. So bekommen wir Forscher ein umfassendes Bild von Einstellung, Werten und Bewertung der Befragten. An den Ergebnissen sieht man am Ende, dass sich der Aufwand lohnt, denn die sind für unsere Kunden immer sehr wertvoll, um das Auto weiter zu entwickeln.
Meine konkrete Aufgabe ist es im Vorfeld, aber auch bei der Datenerhebung, zu unterstützen. Durch die Datenerhebung über Tablets, Simulatoren oder Eyetracking kann das durchaus auch sehr technisch werden, um im Anschluss die Daten in unsere Datenbank zu bekommen (z.B. die Tonspuren der Interviews erfassen). Natürlich geht es aber auch um die Betreuung der Studienteilnehmer. Im Anschluss an die – wie wir sagen – „Feldarbeit“ beginnt dann die Berichtsphase, in der ich ebenfalls unterstütze.
Von der Schulbank zum Arbeitsplatz und wieder zurück
Aufwändiger als die Forschungsprojekte war aber eigentlich die Dokumentation meiner Ausbildung. Alles, was ich in der GIM während meiner Ausbildungszeit gemacht hatte, dokumentierte ich in einem Berichtsheft. Innerhalb der Ausbildung muss sichergestellt werden, dass Dinge, die man in der Schule lernt, dann auch in der Praxis angewendet werden. Umgekehrt half mir die Arbeit in der GIM, die Theorie in der Schule greifbarer zu machen. In der Berufsschule standen Fächer wie Marketing, Kommunikation, VWL, Statistik aber auch Controlling auf dem Lehrplan. Im 4-Wochen-Rhythmus tauschte ich während der Ausbildung Arbeitsplatz gegen Schulbank und umgekehrt. In manchen Phasen liefen Schule und Arbeit auch parallel, hier muss man wahre Selbstorganisation beweisen, um das alles zu schaffen.
Soziales und Kultur: Über mich
Ich bin in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, aufgewachsen. Direkt nach meinem Abitur 2000 bin ich nach Heidelberg gekommen. Ich habe mich von Anfang an in dieser idyllischen Stadt mit ihren vielen wunderschönen Ecken sehr wohl gefühlt und mit der Zeit ist Heidelberg meine zweite Heimat geworden. Ich habe hier in Heidelberg viele Freunde gefunden und darunter zähle ich auch meine Kollegen und Kolleginnen aus der GIM. Von Ihnen habe ich während meiner Ausbildung viel Unterstützung bekommen und dafür bin ich sehr dankbar.
Meine Freizeit gestalte ich je nach Lust und Laune mit Musik hören, mit Reisen, einen schönen Film schauen oder mit Freunden entspannt auf der Terrasse den Tag ausklingen lassen. Und ab und zu male ich auch gerne.
Insgesamt kann ich guten Gewissens die Ausbildung zur FaMS jedem empfehlen, der etwas Forschergeist in sich spürt, gerne Abwechslung im Job hat und dem es nichts ausmacht, für eine gewisse Zeit auch mal richtig ranzuklotzen (solange danach wieder Phasen kommen, in denen es ruhiger ist). In der GIM macht das alles auch noch Spaß – was natürlich das Wichtigste ist.
Wen das Thema weiter interessiert: Auf dem Branchenportal marktforschung.de gibt es hier einen ausführlichen Artikel.
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