Digital Detox mit dem Paper Phone

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07. November 2019 | Laura Singh
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mmer online, 24/7 verfügbar und hunderte Male am Tag den Sperrbildschirm checken – für viele (junge) Menschen ist eine übermäßige Smartphone-Nutzung zur Alltagsrealität geworden. Die Handysucht ist inzwischen ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft. Viele User wünschen sich, wieder analoger zu leben und sich von Apps und Co. weniger ablenken zu lassen. Um den bewussteren Umgang mit dem Smartphone zu fördern, hat Google jetzt eine neue App entwickelt. “Paper Phone” nennt sie sich, und bietet genau das, was der Name verspricht: Ein Handy aus einem Stück Papier.

Paper Phone: Digital Detox mit einem Stück Papier?

“Digital Detox” – also eine digitale Entgiftungskur – möchte das Paper Phone seinen Nutzern ermöglichen. In der App können User auswählen, welche Informationen sie in ihre Offline-Zeit mitnehmen möchten. Aus ausgewählten Inhalten wie Kontaktdaten, Sudokuspielen, Rezepten, Wegbeschreibungen oder Kalendereinträgen wird dann in eine druckbare Broschüre erstellt. Auf Papier gedruckt wird diese dann zum Paper Phone gefaltet.

Das Paper Phone in der Mache: Mit der Faltanleitung wird aus dem DIN A4 Papier im Handumdrehen das Paper Phone (Bild: Google)
Offline zum “Digital Wellbeing”?

Das Paper-Phone-Projekt ist Teil der Google “Digital Wellbeing Experiments”. Mit den Open Source Projekten versucht Google Usern eine Hilfestellung zu bieten, ihre digitale Balance wieder zu finden und sich entweder (wenn auch nur kurzzeitig) von der digitalen Welt zu lösen oder sich digital zu fokussieren und mehr Konzentration zu finden. Die App “Unlock Clock” beispielsweise zählt mit, wie häufig User ihr Smartphone entsperren. Mit “Desert Island” kann man sich auf die Nutzung bestimmter Apps beschränken und alle anderen sperren lassen.

 

Google & Apple für die digitale Enthaltsamkeit?

Google ist nicht der erste Tech-Riese der sich dem Thema annimmt: Mit dem Feature der Bildschirmzeit sensibilisiert auch Apple seine Nutzer für übermäßige Onlineaktivitäten. Ebenso können mit der Bildschirmzeit-App tägliche Zeitlimits für Apps festgelegt werden.

Man muss schon etwas schmunzeln bei dem Gedanken, dass ausgerechnet Google seine Nutzer zum „Digital Detox“ animiert. Immerhin müssen User die Digital Wellbeing Apps erst (online) installieren, um danach (offline) ihre Auszeit von der digitalen Welt zu finden. Doch das Konzept scheint zu funktionieren: Die Community nimmt die Digital Wellbeing Experimente an. Und das Bedürfnis nach Angeboten, die einen bewussteren Umgang mit den eigenen Onlineaktivitäten ermöglichen, scheint bei vielen Usern zu steigen.

 

Beitragsbild & Video: Google

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Comments (1)

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