Das Comeback der metallenen Brotdose

Millionen Tonnen von Kunststoffabfällen landen jährlichen in den Ozeanen und belasten unser Ökosystem. Die im Plastik enthaltenen Chemikalien gefährden dabei nicht nur unsere Umwelt, sondern verursachen auch bei Menschen und Tieren teils gravierende Gesundheitsschäden. Aus diesen Gründen sagen immer mehr kreative und innovative Köpfe dem Kunststoff den Kampf an und entwickeln brauchbare Plastik-Alternativen für den Alltag. So auch Mustafa Demirtas und seine Frau. Mit der Geschäftsidee ECO Brotbox ebnen die beiden Berliner den Weg für den wieder aufkeimenden Trend der “guten alten” Brot- und Lunchbox. Und das völlig ohne Plastik. Wir haben die Möglichkeit gehabt, mit Sabrina Zagst, der Kommunikationsverantwortlichen von ECO Brotbox, ein Interview über Hinter- und Beweggründe der neuen alten Innovation ECO Brotbox zu führen. Lesen Sie hier das Interview.

Liebe Sabrina, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für unser Radar-Interview genommen hast – wir freuen uns! Fangen wir am besten von vorne an: Was hat Euch dazu veranlasst, die ECO Brotbox ins Leben zu rufen?
Wie viele Eltern legen natürlich auch Mustafa und seine Frau großen Wert auf die gesunde Ernährung ihrer Kinder. Seit Jahren kommen nur noch gute Bio-Lebensmittel in deren Brotboxen. Als dann irgendwann die Skandale rund um die in Plastik enthaltenen Schadstoffe immer größer wurden, hatten die beiden genug von Plastik in der Küche. Auf der Suche nach einer Alternative stieß Mustafa auf Edelstahlbehälter, die in Indien bereits seit über 100 Jahren täglich zum Einsatz kommen. Er entschied sich, die schadstofffreien und zugleich praktischen Boxen auch nach Deutschland zu holen und gründete sein eigenes Unternehmen ECO Brotbox.

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Die ECO Brotbox: Alles sicher und schadstofffrei verpackt. Quelle: ECO Brotbox.

Warum Edelstahl?
In den vergangenen Jahren häuften sich die Skandale bezüglich des Weichmachers Bisphenol-A (BPA), der in den meisten Plastikartikeln enthalten war. Der Stoff kann auf in Plastik verpackte Speisen oder Getränke übergehen und somit in unseren Körper gelangen. Einige Studien haben gezeigt, dass BPA schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie Fettleibigkeit, Asthma oder sogar Krebs nach sich ziehen kann. Da BPA leider nicht der einzige im Plastik enthaltene Schadstoff ist, reicht es leider nicht aus, auf die zahlreichen BPA-freien Plastikartikel umzusteigen.

Wir setzen bei unseren Produkten daher auf 100% hochwertigen Edelstahl, der zertifiziert frei von Schadstoffen ist.

Neben dem Gesundheitsaspekt spielt auch der Schutz der Umwelt eine wichtige Rolle. Plastik ist nicht biologisch abbaubar und kann so mehrere hundert Jahre in der Natur verweilen. Durch den Ersatz von Einwegverpackungen und -flaschen durch Mehrwegprodukte aus Edelstahl, kann jeder eine große Menge Müll vermeiden und zu einer besseren Welt beitragen. Wir tragen jetzt die Verantwortung für unsere Erde und wollen auch unseren nachfolgenden Generationen einen sauberen Planeten hinterlassen. Das geht nur, wenn sich jeder über die Risiken und Auswirkungen bewusst ist, die vom Plastik ausgehen.

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In allen möglichen Größen und Formen erhältlich. Quelle: ECO Brotbox.

Was sind die Vorteile der ECO Brotbox im Vergleich zu herkömmlichen Aufbewahrungsboxen?
Ein großer Vorteil ist natürlich das Material Edelstahl. Wie schon gesagt, ist es 100% schadstofffrei und eignet sich somit perfekt zum Transport von Speisen und Getränken. Auch der Umwelt ersparen wir einige Probleme, wenn wir durch die Mehrwegboxen auf Wegwerfverpackungen wie Plastiktüten oder Alufolie verzichten können. Ein weiterer Vorteil ist die Langlebigkeit der Behälter: sie sind extrem robust und halten so einiges aus. Nach Gebrauch landen sie dann ganz praktisch in der Spülmaschine. So eine ECO Brotbox ist auf jeden Fall ein zuverlässiger Begleiter, der einen nicht so schnell im Stich lässt 🙂

Wo werden die ECO Box-Systeme hergestellt?
Unsere Brot- und Lunchboxen werden in einem Familienbetrieb in Südindien hergestellt. ECO Brotbox hat die Produktionsbedingungen vor Ort natürlich persönlich in Augenschein genommen. Zudem war es uns wichtig, dass die beschäftigten Arbeiter vor Ort einen fairen Lohn erhalten, der über dem behördlich festgelegten Mindestlohn liegt. Und: Selbstverständlich werden in den Produktionsstätten keine Kinder beschäftigt. Alle diese Bedingungen wurden uns vom Hersteller offiziell bescheinigt und das Arbeitsschutzmanagement ist ISO-zertifiziert.

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Mit dem Tiffin Projekt will das ECO Brotbox-Team die Take-Aways müllfrei machen. Quelle: ECO Brotbox.

Welche verschiedenen Boxen bietet ihr an und was lässt sich alles in den Eco Boxen transportieren?
Inzwischen haben wir eine ganze Reihe an verschiedenen Produkten zur Auswahl: Angefangen von der Brotbox Classic für das einfache Pausenbrot, über unseren Bestseller Dabba Magic, die zweilagige Brotbox mit kleiner Snackbox, bis hin zu unserer auslaufsicheren Lunchbox Tiffin Swing, für das drei Gänge Menü zum Mitnehmen. Damit auch der Durst unterwegs gestillt werden kann, haben wir natürlich auch Flaschen im Sortiment. Die große 0,75l Zen aus Edelstahl, die kleine Schwester Chi (0,5l), aber auch eine unempfindliche Glasflasche namens Pure.

Werdet Ihr in Zukunft auch Thermo-Eco Boxen anbieten, in denen Lebensmittel über einen langen Zeitraum warm bzw. kalt bleiben?Wer weiß, lasst Euch überraschen 🙂

Ich habe gesehen, Eure Boxen gibt es auch in ausgewählten Bio-Supermärkten zu kaufen. Gibt es Pläne, mit weiteren Supermärkten oder anderen Kooperations-Partnern zusammen zu arbeiten?
Ja genau, unsere Produkte werden jetzt auch in BIO COMPANY Filialen verkauft, darüber freuen wir uns auch total. Wir sind natürlich immer auf der Suche nach kleinen oder großen Läden, die unsere Produkte gerne weiterverkaufen möchten.

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Die Trinkflschen von ECO Brotbox sind nicht nur schick, sondern auch alltagstauglich. Quelle: ECO Brotbox.

Zu guter Letzt die Wunschparade: Ihr könnt Euch drei Dinge wünschen, welche wären es?
Wir geben uns erstmal mit zwei Wünschen zufrieden 🙂

Wir wünschen uns, dass wir mit unseren Produkten noch viele Menschen begeistern können und dass unser Tiffin Projekt (www.thetiffinproject.org) zur Vermeidung von Verpackungsmüll ein Erfolg wird!

Das wünschen wir Euch auch! Sabrina – ich danke dir für das Interview und wünsche Euch noch viel Erfolg mit eurer „Sustainable Lunchware“ 🙂

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